mit smartphone filmen

Unternehmensfilme mit dem Smartphone produzieren –

Ist das eine gute Idee?

Ein Gastbeitrag von Christiane Hattemer*

Menschen lieben Geschichten und Videos bleiben rund fünf Mal besser im Gedächtnis als Texte. Das sind nur zwei der guten Gründe, warum Filme aus der Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken sind. Gleichzeitig wird die Möglichkeit, Filme selbst mit dem Smartphone zu drehen, immer attraktiver. Aber ist es eine gute Idee, Unternehmensfilme in Eigenregie mit dem Smartphone zu produzieren? Wenn sogar ganze Kinofilme inzwischen mit dem Handy gedreht werden, könnte ein Unternehmen doch einfach ganz schnell und preiswert selbst Filme erstellen. Oder etwa nicht??

Für welche Unternehmen sind Smartphone-Filme interessant?

In welchen Fällen es für Unternehmen interessant ist, Filme von den eigenen Mitarbeitern mit dem Smartphone produzieren zu lassen, erklärt mir Dr. Karin Steinhage, die ich kürzlich zu einem inspirierenden Zoom-Meeting getroffen habe.

„Die größten Vorteile haben Unternehmen, die ihre Zielgruppen mit sehr authentischen, eher dokumentarischen Filmen ansprechen wollen. Also Videos, in denen nicht viel gestaltet oder inszeniert wird. In solchen Fällen kommen die Vorteile eines Smartphones voll zum Tragen.  Und das erforderliche Know-how, der Equipment-Bedarf sowie der Zeitaufwand sind überschaubar“, erklärt Karin. In den EINFACH FILMEN Webinaren zeigen sie und ihre Kollegin Heidrun Köhlert immer ein besonders plastisches Beispiel: Ein >>Recruiting-Video des Glasermeisters Sterz, das mit ganz simplen Mitteln produziert wurde und in den sozialen Medien viral ging.

Content und Machart des Smartphone-Videos bestimmen den Aufwand

Aber das nur am Rand, denn, was Karin wichtig ist zu erwähnen: „Je nach Filmstil und gewünschtem Content steigen auch die Ansprüche an Ausrüstung, Know-how, Personal- und zeitliche Ressourcen. Je mehr man gestaltend eingreifen möchte (etwa bei der Bildgestaltung, Licht, Kameraführung, Ton, Personen oder Produkte in Szene setzen, besondere Location, Titelgestaltung, Animationen), desto mehr muss das Film-Team wissen und leisten können.“

Relativ einfach zu produzieren sind also Videos in der Machart von Sterz. Bei allen anderen Gestaltungs-Stilen wird die Sache schon deutlich aufwändiger. Für einen erfolgreichen Film braucht es klar definierte Ziele, relevanten Content, eine gute Story (Filmidee) und eine durchdachte Planung. Man muss sich fragen: Was will ich mit dem Film vermitteln und an wen richtet er sich? Spreche ich mit Idee, Inhalt und Stil meine Zielgruppe an? Wo und wann will ich drehen? Wie sind die Licht- und Sound-Verhältnisse vor Ort? Welches Equipment ist erforderlich? Darsteller sollten wissen, was zu tun ist, Requisiten sind eventuell zu beschaffen, arbeite ich im Schnitt mit Musik, mit Sprechern, vielleicht sogar in mehreren Sprachen? Und, und, und.

Filme in Eigenregie produzieren kostet Zeit

Unternehmen, die mit dem Gedanken spielen, Smartphone-Videos in Eigenregie zu produzieren, sollten außerdem bedenken: Auch wenn die eigenen Mitarbeiter hochmotiviert sind, benötigen intern realisierte Filmprojekte vor allem eines: Zeit. Und wie heißt es so treffend: Zeit ist Geld. Denn die Mitarbeiter müssen für ein solches Projekt freigestellt werden, und je mehr Aufwand sie treiben müssen, um in allen Phasen der Smartphone-Filmproduktion gute Ergebnisse zu erzielen, desto  kostspieliger kann die Produktion ausfallen.

Da kann es sehr hilfreich sein, die Mitarbeiter vor dem Videoprojekt zu schulen oder sie bei der Smartphone-Filmproduktion von Film-Trainer*innen begleiten zu lassen, sozusagen als „Training on the Job“. Das EINFACH FILMEN Schulungsangebot ist genau für solche Fälle gemacht. Und die beiden Macherinnen passen die Schulung dem individuellen Bedarf des jeweiligen Unternehmens an.

Mein persönliches Fazit

Unternehmensfilme sind ein exzellentes Instrument im Marketingmix, mit dem Unternehmen ihre Zielgruppen prima ansprechen und auf emotionaler Ebene erreichen können. Mit den hochentwickelten Smartphones von heute bekomme ich Filmmaterial in hervorragender technischer Qualität (4k). Und die Hemmschwelle sich ans Filmen zu wagen, ist gering – schließlich hat jeder schon mal kleine Clips mit dem Handy gedreht.

Geht es jedoch darum, ein professionelles Video fürs Unternehmen zu produzieren, muss man schon recht viele Dinge berücksichtigen, angefangen bei der Definition der Ziele über die detaillierte Planung und Realisation bis hin zur Post-Produktion. Und man muss sich darüber im Klaren sein, dass Inhouse-Produktionen nicht unbedingt preiswerter sind als eine Auftragsproduktion, weil die Mitarbeiter ja für solch ein Projekt freigestellt werden müssen.

Haben die „Inhouse-Filmemacher“ jedoch die Chance, vorab an einer Schulung oder einem Workshop zum Thema Filmen mit dem Smartphone teilzunehmen, ist die Chance groß, dass sie am Ende erfolgreich attraktive Filme produzieren.

Coming soon: Teil II

„Schneiden mit iMovie auf dem Desktop“ – Was bringt der EINFACH FILMEN eLearning-Kurs?

*Heidrun Köhlert und ich haben schon einige Zeit nichts mehr im EINFACH FILMEN Blog oder in den sozialen Medien gepostet. Der Grund ist zum Glück ein guter: Unsere Filmproduktionen boomen. Damit wir mit EINFACH FILMEN trotzdem sichtbar bleiben, haben wir Christiane Hattemer, die sich als Redakteurin und Texterin in Hamburg einen Namen gemacht hat, um Support gebeten.

In unseren Vorgesprächen hat sich gezeigt, dass so ein Blick von aussen viele Vorteile mit sich bringt. Einer davon ist, dass Christiane nicht vom Filmfach ist und aus diesem Grund mit ihren Fragen wohl vielen unserer Filmeinsteiger-Kunden:innen aus dem Herzen spricht.

Karin Steinhage